













Digitalisierung in Wildberg

Auf dem Weg zur Kommune 4.0: Gemeinsam Zukunft gestalten
Keine Frage, wir befinden uns inmitten einer technologischen Revolution. Die Digitalisierung verändert unseren Alltag von Grund auf und erfasst alle Gesellschaftsbereiche, von Wirtschaft über Politik und Bildung bis hin zur sozialen Interaktion. Und natürlich erfasst sie auch Kommunen wie die Stadt Wildberg und ihre Bürger. „Der digitale Wandel eröffnet uns große Chancen“, sagt Bürgermeister Ulrich Bünger. „Aber er stellt uns auch vor Herausforderungen – die wir auf dem Weg zur Kommune 4.0 gerne annehmen."
Ein Rückblick auf den Stadtentwicklungsprozess
Die Stadt Wildberg befasst sich bereits seit Jahren mit ihrer zielgerichteten Entwicklung. Die Bürgerschaft, die kommunalpolitischen Gremien und die Verwaltung arbeiten daran gemeinschaftlich mithilfe des Stadtentwicklungsprozesses, der jüngst als STEP N! 2035 fortgesetzt wurde.
Der fortgeschriebene STEP ist zwischenzeitlich fertig erstellt. Die Stadt hat aus diesem Anlass eine Broschüre drucken lassen, die den Reifungsprozess, die Zielsetzungen und die Handlungsfelder abbildet. Interessierte können sich die Broschüre im Bürgerservice oder im Bauamt bei Frau Yaren Karayel abholen.
Beim Durchblättern der Broschüre wird schnell klar: Der STEP ist ein umfassendes Projekt, das viele Ebenen einbezieht. Das ist auch wichtig, denn er soll für die gesamte Stadt gelten und alle wichtigen Handlungsfelder darstellen. Entsprechend ausführlich, in Diskussionen, Beratungen und Klausurtagungen, wurde der STEP N! 2035 ausgearbeitet. All das unter der Anleitung eines Fachbüros, welches die Ergebnisse zusammenfasste, auswertete und in konkrete Zielsetzungen übersetzte.
Bereits im Jahr 2005 startete Wildberg einen breit angelegten Stadtentwicklungsprozess, der unter Einbindung der Bürgerschaft und intensiver Begleitung durch den Gemeinderat reifte. 2006 wurde der Stadtentwicklungsplan Wildberg 2020 (STEP 2020) beschlossen, ausgerichtet auf 15 Jahre.
Eine Vielzahl von Projekten konnte unter diesem Dach realisiert werden, darunter mehrere Baugebiete, die Neubauten für Baubetriebshof und Feuerwehr, der Rathausanbau und der Sporthallenneubau. Strukturell hat sich in Sachen Bildung und Betreuung, Altenpflege und soziale Angebote viel getan. Klosterhof und Schäferlaufplatz wurden umgestaltet, Wildberg Classic Open und die Zertifizierung des Nagoldtalradweges waren kulturell wichtige Schritte. Auf diesen Erfolg wollte Wildberg mit dem STEP N! 2035 aufbauen – erneut unter Beteiligung der Bürgerschaft und mit einer Laufzeit von 15 Jahren. Zunächst erfolgte eine Haushaltsbefragung für ein erstes Stimmungsbild, anschließend wurde der Status quo erfasst. Es folgte ein ausführlicher Prozess der Ideenfindung, Zielsetzung, Abstimmung und des Austauschs. Die Eckpfeiler hat ein Nachhaltigkeitsbeirat, bestehend aus Vertretern von Bürgerschaft und Gemeinderat, entwickelt. In enger Abstimmung mit Verwaltung und Gemeinderat entstand das endgültige Konzept.
Zu jedem der 18 Handlungsfelder wurden mehrere Leitziele formuliert. Diese wurden auf 113 Handlungsziele, also die konkrete Handlungsebene, heruntergebrochen. Daraus wurde ein Projektpool mit Maßnahmen erarbeitet, aus dem wiederum 43 priorisierte Leitprojekte hervorgingen. All das ist im sogenannten Zukunftskreis zusammengefasst (siehe Titelseite).
Projektmittel können schon weit im Vorfeld akquiriert werden
„Meiner Meinung nach bietet der STEP die zentrale Guideline für die Entwicklung einer Stadt. Ausgehend von den Handlungsfeldern, Handlungszielen und Leitprojekten lässt sich zunächst eine schlagkräftige und bedarfsorientiere Verwaltungsstruktur aufbauen und
weiterentwickeln (organisatorisch, räumlich und personell)“, findet Till Brieger, der das Projekt bei der Stadt Wildberg betreut. „Dies führt wiederum zu einer besseren ämter- und betriebsübergreifenden Zusammenarbeit, im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklung.“ Beispielsweise könnten projektbezogene Fördermittel bereits „weit im Vorfeld“ gesucht und akquiriert werden.
Insgesamt führe die integrierte Stadtentwicklung zur „besseren Nutzung von Synergien, Schonung der Ressourcen, Schaffung von Transparenz und kann auch Projektumsetzungen wesentlich beschleunigen“.
Transparenz führt zu einem besseren Service für die Bürger
Ein wichtiger Punkt ist die Transparenz, die durch die Bürgerbeteiligung entsteht. Das führe zu mehr Akzeptanz und der Identifikation mit den Projekten der Stadt, stärke das Gemeinschaftsgefühl und schaffe ein Bewusstsein „für ein geregeltes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Zusammenleben in der Gesamtstadt“. Durch die Beteiligung unterschiedlicher Personengruppen mit entsprechenden Zielen und Projekten könne umfassend auf unterschiedliche Bedarfe eingegangen werden, beispielsweise den Ausbau des Bildungsstandortes, Generationengerechtigkeit, Barrierefreiheit oder der Arbeitsplatzschaffung. „Insgesamt“, ist Till Brieger überzeugt, „führt dies schließlich zu einem besseren Service der Bürger.“